Eine ganz besondere Stimmung herrschte in der Aula der Ursulaschule am 13. März 2025, der in diesem Jahr zugleich der 13. Ramadan war. Eine Gruppe von muslimischen Eltern, Schülern und Schülerinnen hatte gemeinsam mit der Lehrerin für Islamische Religion einen Iftar-Abend organisiert und die Tische liebevoll mit Laternen, Blumen und Lichterketten dekoriert. Zum Fastenbrechen eingeladen war die gesamte Schulgemeinschaft und insgesamt nahmen 100 Personen teil, darunter Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern, sowie Vertreter der Schulstiftung des Bistums Osnabrück.
Das Programm dieses Abends, der nicht nur in die muslimische, sondern auch in die christliche Fastenzeit fiel, ließ das Fasten als verbindendes Element der Religionen erlebbar werden. Zwei Schülerinnen führten mit sichtlicher Freude durch das Programm, dessen Beiträge Geist, Körper und Seele ansprachen: Impulsvorträge zur Bedeutung des Fastens von Dr. Martin Kellner (Institut für Islamische Theologie) und Schulseelsorger Maik Stenzel sowie die Grußbotschaft eines jüdischen Schülers befassten sich mit der zentralen Bedeutung des Fasten in allen drei Religionen. Die Herzen wurden in der Sprache der Musik angesprochen: Auf Arabisch und Deutsch vom Osnabrücker Ensemble „El-Raudha“ (Paradiesgarten), das klassische und neue muslimische Lobgesänge darbot, und auf Latein von Pfarrer Maik Stenzel mit dem gregorianischen Einzugsgesang „Verba mea auribus percipe, Domine“ vom Donnerstag der ersten christlichen Fastenwoche.
Um Punkt 18:36 Uhr erklang schließlich der Adhan, der islamische Gebetsruf, der für die Muslime das Ende des Fastentages ankündigte und zugleich das Abendgebet einleitete, das in einem Nebenraum verrichtet werden konnte. Für das leibliche Wohl sorgte im Anschluss ein reichhaltiges arabisch-persisches Catering.
Der Abend war nicht nur eine Gelegenheit, Gedanken und Traditionen aus den drei Religionen wahrzunehmen, sondern auch intensive Gespräche zu führen und neue Bekanntschaften zu machen. Zahlreiche positive Rückmeldungen zeigten, dass sich die Mühe gelohnt hatte: Die Gästen haben die Veranstaltung als einen „zauberhaften Abend“ und „einen wunderbaren Moment der Gemeinschaft, der gezeigt hat, wie bereichernd der interreligiöse Dialog sein kann“ in Erinnerung behalten.
Wir danken dem Projekt „Weißt Du wer ich bin“ für die Unterstützung, die diese besondere interreligiöse Erfahrung hat möglich werden lassen.